Pro­gres­si­ve Web Apps: Vor­tei­le und Nach­tei­le im Über­blick

Progressive Web App

Lese­zeit: 11 Minu­ten

Wenn ein Unter­neh­men die Ent­wick­lung einer digi­ta­len Anwen­dung plant, stellt sich oft die Fra­ge, ob eine Pro­gres­si­ve Web App (PWA) oder eine nati­ve App die bes­se­re Wahl ist. Die Ent­schei­dung soll­te gut über­legt sein, da bei­de Ansät­ze ihre eige­nen Stär­ken und Schwä­chen haben.

Die Ent­wick­lung einer Pro­gres­si­ve Web App kann beson­ders dann sinn­voll sein, wenn die Anwen­dung auf vie­len ver­schie­de­nen Gerä­ten leicht zugäng­lich sein soll. Sie bie­tet Fle­xi­bi­li­tät und lässt sich kos­ten­güns­ti­ger umset­zen. Nati­ve Apps hin­ge­gen punk­ten mit tie­fer Inte­gra­ti­on in Betriebs­sys­te­me und hoher Per­for­mance, ins­be­son­de­re bei kom­ple­xe­ren Anfor­de­run­gen.

Um die rich­ti­ge Ent­schei­dung zu tref­fen, ist es wich­tig, die Details bei­der Arten von Apps zu ver­ste­hen. Der fol­gen­de Text beleuch­tet die wich­tigs­ten Eigen­schaf­ten und mög­li­chen Ein­schrän­kun­gen von PWAs, um zu klä­ren, wel­che Lösung für die indi­vi­du­el­len Bedürf­nis­se am bes­ten geeig­net ist.

Was sind Pro­gres­si­ve Web Apps?

Eine Pro­gres­si­ve Web App (PWA) ist eine Anwen­dung (Appli­ka­ti­on), wel­che die Vor­zü­ge tra­di­tio­nel­ler Web­sei­ten mit den Funk­tio­nen nati­ver Apps ver­eint. Die­se Sym­bio­se ermög­licht es Pro­gres­si­ve Web Apps, auf ver­schie­de­ne Gerä­te und Bild­schirm­grö­ßen fle­xi­bel zu reagie­ren, ähn­lich wie eine respon­si­ve Web­sei­te.

Im Kern basiert eine PWA auf moder­nen Web­tech­no­lo­gien wie HTML5, CSS3 und Java­Script, wodurch sie ohne Instal­la­ti­on direkt im Brow­ser genutzt wer­den kann. Neben der Off­line-Funk­tio­na­li­tät und Push-Benach­rich­ti­gun­gen, die bis­her nur nati­ven Apps vor­be­hal­ten waren, bie­ten Pro­gres­si­ve Web Apps durch die Nut­zung von Java­Script und JSON erwei­ter­te Inter­ak­ti­ons­mög­lich­kei­ten und ein ähn­li­ches Nut­zer­er­leb­nis wie nati­ve Anwen­dun­gen.

War­um Pro­gres­si­ve Web Apps?

Pro­gres­si­ve Web Apps wer­den pri­mär auf­grund ihrer Fähig­keit ein­ge­setzt, platt­form­über­grei­fen­de Nut­zer­er­leb­nis­se zu bie­ten, die den Kom­fort nati­ver Apps mit der Reich­wei­te und Fle­xi­bi­li­tät des Webs ver­bin­den.

Gro­ße Tech­no­lo­gie­un­ter­neh­men wie Goog­le und Micro­soft för­dern die Ent­wick­lung von PWAs aktiv, da sie eine Brü­cke zwi­schen mobi­len Anwen­dun­gen und tra­di­tio­nel­len Web­sites schla­gen. Vie­le Ent­wick­ler bevor­zu­gen PWAs, weil sie eine ein­zi­ge Code­ba­sis ver­wen­den kön­nen, um Anwen­dun­gen zu erstel­len, die auf ver­schie­de­nen Gerä­ten und Betriebs­sys­te­men, ein­schließ­lich Android, iOS, und Win­dows, naht­los funk­tio­nie­ren, was Ent­wick­lungs­zeit und Ent­wick­lungs­kos­ten redu­ziert.

Die Nut­zer pro­fi­tie­ren von der unmit­tel­ba­ren Ver­füg­bar­keit und den off­line-fähi­gen Funk­tio­nen von Pro­gres­si­ve Web Apps, ohne den Auf­wand eines App-Down­loads aus einem Store wie dem Apple App Store oder Goog­le Play. PWAs sind beson­ders in Bran­chen wie E‑Commerce (z. B. Ama­zon), Medi­en (z. B. Spo­ti­fy) und sozia­len Netz­wer­ken (z. B. Twit­ter) popu­lär, da sie schnel­le Lade­zei­ten, Push-Benach­rich­ti­gun­gen und eine ver­bes­ser­te Benutz­er­bin­dung ermög­li­chen.

Durch den Ein­satz moder­ner Web-Tech­no­lo­gien wie Ser­vice Worker und Web App Mani­fest schaf­fen Pro­gres­si­ve Web Apps eine Sym­bio­se aus Leis­tung, Erreich­bar­keit und Nut­zer­freund­lich­keit, die sie zu einer bevor­zug­ten Wahl für moder­ne, fle­xi­ble Soft­ware­lö­sun­gen machen.

Ein Bei­spiel könn­te sein, dass ein mit­tel­stän­di­sches Möbel­haus eine PWA ein­setzt, um sei­nen Kun­den ein ver­bes­ser­tes Ein­kaufs­er­leb­nis zu bie­ten. Die PWA ermög­licht es, das Pro­dukt­sor­ti­ment sowohl online als auch off­line zu durch­su­chen, Echt­zeit-Ver­füg­bar­kei­ten in Filia­len zu prü­fen und Push-Benach­rich­ti­gun­gen zu Son­der­an­ge­bo­ten zu erhal­ten.

Kun­den könn­ten die Pro­gres­si­ve Web App auf jedem Gerät nut­zen, ohne eine App her­un­ter­la­den zu müs­sen, was die Nut­zer­freund­lich­keit erhöht und die Kun­den­bin­dung stärkt.

Wie funk­tio­niert eine Pro­gres­si­ve Web App?

Eine Pro­gres­si­ve Web App funk­tio­niert, indem sie auf bewähr­ten Web­tech­no­lo­gien wie HTML, CSS und Java­Script auf­baut und über einen siche­ren Web­ser­ver bereit­ge­stellt wird, der per HTTPS zugäng­lich ist.

Im Kern nutzt eine Pro­gres­si­ve Web App moder­ne Web-APIs wie den Ser­vice Worker, der es ermög­licht, Inhal­te im Hin­ter­grund zwi­schen­zu­spei­chern und die App selbst dann zugäng­lich zu machen, wenn kei­ne Inter­net­ver­bin­dung besteht.

Ein wei­te­res ent­schei­den­des Ele­ment ist das Web App Mani­fest, das fest­legt, wie die App sich auf dem Gerät des Nut­zers prä­sen­tiert, etwa durch ein eige­nes Icon auf dem Start­bild­schirm. Die­se Tech­nik erlaubt es, das Bes­te aus bei­den Wel­ten zu ver­ei­nen: die Reich­wei­te und Fle­xi­bi­li­tät des Webs mit dem Kom­fort und den Fea­tures einer nati­ven App.

Funktionsweise Progressive Web Apps

Was sind die Vor­tei­le von Pro­gres­si­ve Web Apps?

Pogres­si­ve Web Apps sind eine inter­es­san­te Wei­ter­ent­wick­lung des Webs, die die Lücke zwi­schen her­kömm­li­chen Web­sites und nati­ven Apps schließt und dabei eine Rei­he von Vor­tei­len bie­tet, die sowohl Ent­wick­lern als auch Nut­zern zugu­te­kom­men. Im Fol­gen­den sind die wich­tigs­ten Vor­tei­le von Pro­gres­si­ve Web Apps auf­ge­führt.

  • Gerin­ge­re Kos­ten: Die Ent­wick­lung einer PWA ist meist güns­ti­ger als die Erstel­lung nati­ver Apps, da sie auf uni­ver­sel­len Web­tech­no­lo­gien wie HTML, CSS und Java­Script basiert. Dies spart Zeit und Res­sour­cen, da nicht für jede Platt­form eige­ne Ver­sio­nen der App ent­wi­ckelt wer­den müs­sen.
  • Ein­fa­che­re War­tung: PWAs sind ein­fa­cher zu pfle­gen, da sie über das Web aktua­li­siert wer­den kön­nen, ohne dass Nut­zer manu­ell neue Ver­sio­nen her­un­ter­la­den müs­sen. So bleibt die Anwen­dung immer aktu­ell, was den Auf­wand für Ent­wick­ler redu­ziert und für eine rei­bungs­lo­se Nut­zer­er­fah­rung sorgt.
  • Frei­heit von App Stores: Da PWAs direkt über das Inter­net zugäng­lich sind, sind sie nicht auf die Ver­tei­lung über App Stores ange­wie­sen. Dies gibt Unter­neh­men die Frei­heit, ihre Apps ohne Ein­schrän­kun­gen durch Store-Richt­li­ni­en zu ver­trei­ben und direkt mit ihren Nut­zern in Kon­takt zu tre­ten.
  • Bes­se­re Sicht­bar­keit in Such­ma­schi­nen: Im Gegen­satz zu nati­ven Apps, die in App Stores ver­bor­gen blei­ben, kön­nen PWAs von Such­ma­schi­nen inde­xiert wer­den. Dies erhöht ihre Sicht­bar­keit im Web und macht sie leich­ter auf­find­bar, was ins­be­son­de­re für Unter­neh­men mit einer star­ken Online-Prä­senz von Vor­teil ist.
  • Platt­form­über­grei­fen­de Nut­zung: PWAs funk­tio­nie­ren auf allen Gerä­ten mit einem moder­nen Brow­ser, egal ob auf Smart­phones, Tablets oder Desk­top-Com­pu­tern. Die­se Fle­xi­bi­li­tät sorgt dafür, dass Nut­zer unab­hän­gig von ihrem Gerät die glei­che hoch­wer­ti­ge Erfah­rung machen.
  • Ver­läss­lich­keit bei schwa­cher Ver­bin­dung: Dank spe­zi­el­ler Tech­no­lo­gien wie Ser­vice Worker kön­nen PWAs auch bei schlech­ten oder unter­bro­che­nen Inter­net­ver­bin­dun­gen genutzt wer­den. Dies ist beson­ders wert­voll für Nut­zer, die in Gebie­ten mit insta­bi­ler Netz­ab­de­ckung leben oder unter­wegs sind.
  • Enge­re Nutz­er­bin­dung: Da PWAs auf dem Start­bild­schirm eines Geräts gespei­chert wer­den kön­nen, haben Nut­zer schnel­len und ein­fa­chen Zugriff dar­auf, als wären sie nati­ve Apps. Dies för­dert die regel­mä­ßi­ge Nut­zung und stärkt die Ver­bin­dung zwi­schen der App und ihren Nut­zern.

Die oben genann­ten Vor­tei­le ver­deut­li­chen, dass Pro­gres­si­ve Web Apps eine kos­ten­ef­fi­zi­en­te und fle­xi­ble Lösung dar­stel­len, die die Stär­ken des Webs und nati­ver Apps geschickt kom­bi­niert. Sie ermög­li­chen eine brei­te Ver­füg­bar­keit und hohe Nut­zer­freund­lich­keit, wäh­rend sie Ent­wick­lern die Kon­trol­le über die Ver­brei­tung ihrer Anwen­dun­gen bewah­ren. Für Unter­neh­men, die ihre digi­ta­le Reich­wei­te aus­bau­en und die Bin­dung zu ihren Nut­zern inten­si­vie­ren wol­len, sind PWAs daher eine zukunfts­ori­en­tier­te Wahl.

Vorteile und Nachteile von Progressive Web Apps

Was sind die Nach­tei­le von Pro­gres­si­ve Web Apps?

Bevor man sich dazu ent­schei­det, eine Pro­gres­si­ve Web App ent­wi­ckeln zu las­sen, soll­te man sich auch der mög­li­chen Ein­schrän­kun­gen bewusst sein. Obwohl PWAs vie­le Vor­tei­le bie­ten, gibt es bestimm­te Berei­che, in denen sie im Ver­gleich zu nati­ven Apps an ihre Gren­zen sto­ßen. Die­se Schwach­stel­len gilt es zu beden­ken, um sicher­zu­stel­len, dass die App spä­ter den Anfor­de­run­gen und Erwar­tun­gen gerecht wird.

  • Ein­ge­schränk­ter Zugriff auf Gerä­te­funk­tio­nen: Im Ver­gleich zu nati­ven Apps haben PWAs limi­tier­ten Zugriff auf bestimm­te Gerä­te­funk­tio­nen, ins­be­son­de­re auf iOS. Bei­spiels­wei­se unter­stüt­zen PWAs auf iOS kei­ne Push-Benach­rich­ti­gun­gen und haben nur ein­ge­schränk­ten Zugriff auf Funk­tio­nen wie Face ID, Touch ID, Blue­tooth, und NFC.
  • Kei­ne Stan­dard­prä­senz in App Stores: PWAs sind nicht auto­ma­tisch in den gro­ßen App Stores wie dem Apple App Store oder Goog­le Play ver­füg­bar. Dies kann die Sicht­bar­keit und Ver­brei­tung ein­schrän­ken, da Nut­zer die PWA über den Brow­ser instal­lie­ren müs­sen, was weni­ger intui­tiv sein kann.
  • Leis­tungs­ein­schrän­kun­gen bei kom­ple­xen Anwen­dun­gen: Da PWAs im Brow­ser aus­ge­führt wer­den, kön­nen sie bei sehr rechen­in­ten­si­ven Anwen­dun­gen nicht die glei­che Per­for­mance wie nati­ve Apps bie­ten. Beson­ders bei Auf­ga­ben, die inten­si­ve Gra­fik­ver­ar­bei­tung oder Hard­ware­zu­grif­fe erfor­dern, sind sie weni­ger effi­zi­ent.
  • Abhän­gig­keit von Brow­ser­un­ter­stüt­zung: Die Funk­ti­ons­wei­se von PWAs hängt stark davon ab, dass moder­ne Brow­ser sie voll­stän­dig unter­stüt­zen. Auf älte­ren Brow­sern oder in bestimm­ten Umge­bun­gen kann es zu Ein­schrän­kun­gen oder gar dazu kom­men, dass die PWA nicht kor­rekt funk­tio­niert.

Die genann­ten Nach­tei­le zei­gen, dass PWAs nicht in jeder Situa­ti­on die opti­ma­le Lösung sind. Beson­ders bei Anwen­dun­gen, die eine enge Ver­zah­nung mit der Gerä­te­soft­ware oder eine beson­ders hohe Leis­tungs­fä­hig­keit erfor­dern, könn­ten nati­ve Apps die bes­se­re Wahl sein.

Wann soll­te man eine PWA statt einer nati­ven App ent­wi­ckeln las­sen?

Eine Pro­gres­si­ve Web App (auch PWA) eig­net sich beson­ders, wenn eine Anwen­dung für mög­lichst vie­le Nut­zer auf ver­schie­de­nen Gerä­ten zugäng­lich sein soll, ohne dass die­se eine App instal­lie­ren müs­sen. Das macht PWAs ide­al für Anwen­dun­gen wie Infor­ma­ti­ons­por­ta­le, ein­fa­che Tools oder Online-Shops.

Der gro­ße Vor­teil liegt in der ein­fa­chen Zugäng­lich­keit direkt über den Brow­ser. Doch bei auf­wen­di­gen Anwen­dun­gen, wie sol­chen für Gra­fik­be­ar­bei­tung, kom­ple­xe Spie­le oder ande­re leis­tungs­in­ten­si­ve Auf­ga­ben, kommt eine PWA schnell an ihre Gren­zen.

In die­sen Fäl­len bie­tet eine nati­ve App, die spe­zi­ell für ein bestimm­tes Betriebs­sys­tem ent­wi­ckelt wur­de, oft die bes­se­re Leis­tung und tie­fe­re Inte­gra­ti­on in die Gerä­te­funk­tio­nen. Des­halb ist es wich­tig, schon bei der Pla­nung einer App genau zu über­le­gen, wel­che Funk­tio­nen sie haben soll. So kann man früh­zei­tig ent­schei­den, ob eine Pro­gres­si­ve Web App aus­reicht oder ob eine nati­ve App nötig ist.

Nati­ve oder Pro­gres­si­ve Web App?

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